Seltene Ziegenarten in Salzburg gefährdet

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Die Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche in Ungarn und der Slowakei betreffen auch kleine Tierzüchter in Salzburg. Von vielen Ziegenarten gibt es nur noch wenige Hunderte. Fallen gleich mehrere Tiere aus, könnte es Rassen bald schon nicht mehr geben und die Zucht zum Erliegen kommen, heißt es von Betroffenen.

Die Ziegenzüchterin Ramona Eberl aus Wagrain (Pongau) züchtet Pinzgauer Strahlenziegen. Die Suche nach passenden Böcken wird immer schwieriger, da es österreichweit nur noch wenige gebe. Die Maul- und Klauenseuche wird zur Existenzfrage.

„Ich lasse keine fremden Leute in den Stall“

Die Pinzgauer Strahlenziegen sind mit ihren weißen Fellzeichnungen eine Besonderheit. Von der Farbe her müssen sie schwarz sein und weiße Streifen im Gesicht haben, sagt Ramona Eberl. Als Schutzmaßnahme lasse die Züchterin keine fremden Leute in den Stall. „Das ist eine aussterbende Nutztierrasse und da gibt es nur mehr 480 im Zuchtbuch eingetragen und ich habe sie mir eigentlich gekauft, weil es eine genügsame und robuste Gebirgsziege ist.“

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Auch die Pinzgauer Ziege gilt als stark gefährdet. 1.700 ihrer Art sind aktuell im Zuchtbuch eingetragen, schildert der Rassensprecher Sepp Wesenauer: „Vor allem bei einzelnen Linien, auch bei den männlichen, haben wir nur bis zu drei Tiere. Und wenn wir die wegen des Wolfes oder wegen der Maul- und Klauenseuche verlieren, wäre das eine echte Katastrophe.“

Seltene Ziegenarten durch MKS gefährdet

Die Maul-und Klauenseuche macht auch den Tierzüchtern zu schaffen. Fallen mehrere gleichzeitig aus, könnte es manche Rassen nicht mehr geben und die Zucht zum erliegen kommen.

Auch Zahl der Züchter sinkt

Zusätzlich zum geringer werdenden Bestand bei den Ziegen ging auch die Zahl der Ziegenzüchterinnen und Züchter in den letzten Jahren zurück. Es gebe derzeit 77 Bauern im Land Salzburg, die diese Tiere halten. Dabei stecke vor allem viel Herzblut der Bäuerinnen und Bauern, denn davon leben könnten nur die wenigsten, so Sepp Wesenauer.

In diesem Jahr werden die Tiere schon früher auf die Alm gebracht, um möglichst weit weg von Menschen und potenziellen Seuchen-Gefährdern zu sein.

Original Quelle:

orf.at

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