
Vier Spiele, vier Punkte Rückstand: Theoretisch ist alles noch drin für den FC Red Bull Salzburg.
Praktisch war das 1:2 beim Wolfsberger AC ein herber Rückschlag, denn der Auftritt der Mannschaft entsprach nicht dem eines Titelkandidaten.
Alexander Schlager war daher bei „Sky“ auch kritisch, was die Frage nach dem verbliebenen Meisterchancen betrifft: „Prinzipiell ist es von uns selbst abhängig, wie wir am Platz auftreten. Aber wenn wir so auftreten wie heute, sind sie null.“
Für das Spiel nicht bereit
Thomas Letsch kritisierte den Einsatz ebenso: „Wenn es darum geht, dass du einen Titel holen willst, darfst du dich in dieser ‚Crunchtime‘ nicht so präsentieren. Und wir waren für dieses Spiel nicht bereit.“
Das Zweikampfverhalten passte dem Trainer ebenso wenig wie der Kampf um die zweiten Bälle. „Dann verlieren wir die Bälle dumm, dann kommt der Freistoß zustande, dann steht es auf einmal 0:1. Und anstatt dass wir unser Ding weitermachen, brechen wir auseinander.“
Weil der WAC besonders in diesen Grundtugenden besser war, sei es „absolut verdient, dass wir hier ohne Punkte nach Hause fahren.“
Entwicklung nicht schönreden
Sein Torhüter konnte die Salzburger noch länger im Spiel halten, am Gesamtauftritt seiner Kollegen konnte Schlager dann aber kein gutes Haar lassen.
„So in der Art und Weise haben wir da oben nichts verloren. Das war einfach nicht gut genug. Wir können uns das immer wieder schönreden, dass wir eine Entwicklung gemacht haben seit Winter. Aber in der ‚Crunchtime‘ sind wir nicht da. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, mit so wenig Energie in so einer entscheidenden Phase – schade“, so Schlager.
Der noch nachlegte: „Wir sind schon richtig dumm. Wir spielen keine gute Hinrunde, bringen uns irgendwie noch einmal zurück ins Rennen und dann verkacken wir es selber.“
Keine Meistergedanken, nur das „Maximum“
Viel Pessimismus, aber erster Favorit auf die Meisterschaft sind die „Bullen“ tatsächlich nicht.
Damit würde der Klassenprimus zum zweiten Mal in Folge leer ausgehen. Wie lange verträgt ein Klub dieser Größenordnung so eine Phase? Jedenfalls braucht es auf Spielerseite wieder eine Entwicklung, weiß Schlager.
„Wir müssen Schritte nach vorne machen, was es bedeutet, um einen Titel zu gewinnen. Das ist die Aufgabe des ganzen Vereins. Dann werden wir wieder in die richtige Richtung gehen. Aber heute schmerzt das schon.“
Letsch macht sich für diese Saison „keine Gedanken über eine Meisterschaft. Wir müssen jetzt schauen, dass wir in den letzten vier Spielen das Maximale herausholen.“
Rechnerisch kann das noch alles sein. Aber die Lage ist nicht leicht.
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