Verkehr
Die OMV hat bekanntgegeben, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen ihre fünf Wasserstoff-Tankstellen in Österreich schließen wird – auch jene in Graz-Liebenau. Forscher und Nutzer sehen einen Rückschritt und hoffen auf Lösungen.
28.04.2025 11.20
Online seit heute, 11.20 Uhr
Mit weniger als 70 zugelassenen Wasserstoffautos in Österreich sind die Wasserstoff-Tankstellen der OMV nicht wirtschaftlich. Allerdings ist dieses Tankstellennetz wichtig für die Entwicklung einer weiteren Alternative zu fossilen Brennstoffen.
Ohne Tankstellen kein Wasserstoff-Taxi
„Für mich persönlich bedeutet es, dass ich von heute auf morgen ein Fahrzeug habe, das nicht mehr genutzt werden kann, das aber einen Anschaffungspreis von über 60.000 Euro netto gehabt hat“, sagt Wasserstoff-Pionier Gerhard Kraus. Er betreibt in Wildon Österreichs erstes Wasserstoff-Taxi.
In fünf Jahren bewältigte er damit 160.000 Kilometer. „Es war auf der einen Seite sehr umweltfreundlich und auf der anderen Seite von der Benutzung her wie ein konventionelles Verbrennungsfahrzeug – also Tankzeit fünf Minuten für 500 Kilometer“, erklärt Kraus. Jetzt will er sein Wasserstoff-Taxi als Liebhaberfahrzeug ins Ausland verkaufen.
Grazer Forscher suchen nach Lösung
Das überraschende Aus der OMV-Tankstellen ist auch für Alexander Trattner ein herber Rückschlag für die Wasserstoffmobilität, er ist Geschäftsführer des Wasserstoff-Forschungszentrums HyCentA an der TU-Graz. „Infrastruktur folgt Fahrzeugen, folgt neuen Projekten usw., es ist schade, dass sich so ein Großkonzern daraus zurückzieht. Wir suchen nach Partnern, die diesen Weg mit uns gehen werden“, so Trattner. Man arbeite an einer Lösung, damit es auch weiterhin öffentliche Wasserstoff-Tankstellen geben werde.
Dann würde auch Österreichs erstes Wasserstoff-Taxi weiterfahren können. „Ich würde es weiterbetreiben“, versichert Pionier Gerhard Kraus, „weil ich die Technologie für sehr gut und praxistauglich halte. Eine optimale Ergänzung zur Elektromobilität mit Batterie.“
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