Attersee
Wer ab 1. Mai nachts beim Ostufer entlang des Attersees parken möchte, muss mit Strafen rechnen. Denn ab Donnerstag gilt das Nachtparkverbot, um gegen illegale Camper vorzugehen. Die Strafen können teilweise bis zu 726 Euro pro Tag ausmachen. Kontrolliert wird von der Polizei.
29.04.2025 09.38
Online seit heute, 9.38 Uhr
Direkt beim See übernachten und nach dem Schlafen in das kühle Nass springen – das wird künftig am Ostufer des Attersees nicht mehr möglich sein, zumindest nicht außerhalb eines Campingplatzes.
Von 1. Mai bis 30. September gilt entlang der B152 – betroffen sind vor allem die Gemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee – das saisonale Nachtverbot von 23 Uhr bis 4 Uhr früh. Verstöße gegen das Nachtparkverbot können mit Geldstrafen von bis zu 726 Euro bestraft werden. Eine Anzeige ist täglich möglich, heißt es von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck.
Kochgeschirr im See abgewaschen
Es ist ein Schritt, der dringend notwendig war, sagt Steinbachs Bürgermeisterin Nicole Eder (ÖVP): „Die Beschwerden haben sich immer mehr gehäuft. Die Camper haben im See ihr Kochgeschirr abgewaschen, haben sich darin auch mit Shampoo gebadet. Es geht um den See und unsere Natur. Irgendwann kann man da einfach nicht mehr wegsehen.“ Daher wurden nun die Schritte von Seiten der Bezirkshauptmannschaft eingeleitet.
Ein Campingverbot gab es bereits in den vergangenen Jahren, sagt Eder – jedoch ohne Strafen. „Wir haben versucht, mit den Campern in einen Dialog zu treten und ihnen den Sachverhalt auch erklärt. Aber viele wollten nicht hören – und dann folgten diverse Beschimpfungen“, sagt Eder.
Zu wenige Stellplätze für Camper
Das Problem seien vor allem auch die wenigen Stellplätze, die den Camperinnen und Campern zur Verfügung stehen, sagt Tomas Mehlmauer, Präsident vom Österreichischen Campingclub: „Andere Länder haben eine viel bessere Camping-Infrastruktur. Der Trend beim Reisen geht einfach mehr in Richtung Spontanität.“ Viele nutzen einen Camping-Urlaub aus, um das Land besser kennenzulernen und Rundreisen zu machen. „Es werden immer weniger, die länger am selben Campingplatz bleiben wollen. Viele wollen nur für zwei Tage an einem Ort bleiben und dann weiterreisen“, sagt Mehlmauer.
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