Die neue Halle erweitert die Produktionskapazität beträchtlich. Es ist die größte privatwirtschaftliche Investition im Bezirk Jennersdorf seit mehreren Jahren.
DEUTSCH KALTENBRUNN. Um 8,5 Millionen Euro erweitert derzeit der Metallbaubetrieb Schittl seine Produktion, seinen Spezialmaschinenpark und seine firmeneigene Stromerzeugung.
2.000 Quadratmeter mehr
Herzstück des Ausbaus ist eine neue Fertigungshalle mit rund 2.000 Quadratmetern Nutzfläche. „Wir brauchen mehr Platz für Produktion und Lagerung, weil wir unsere Großteile-Fertigung ausbauen“, erklärt Geschäftsführer Roman Gradwohl. Unter „Großteilen“ sind im Maschinenbau Einzelkomponenten zu verstehen, die größer als 1,5 Meter sind. „In diesem Sektor gibt es weniger Mitbewerber als in der Herstellung von Kleinteilen“, begründet Gradwohl.
Neue Spezialmaschinen
Herzstücke in der neuen Produktionshalle werden zwei neue, große Spezialmaschinen sein. „Die eine kann auf einer Fläche von sechsmal drei Metern Komponenten bis zu zehn Tonnen fräsen, die zweite Teile bis zu acht Tonnen“, erläutert Gradwohl. Eines der guten Stücke ist nach zweijähriger Lieferzeit bereits gelandet, das zweite wird für August erwartet. Die neuen Hallenkräne, die bis zu zehn Tonnen heben können, sind für Juni avisiert. Zusätzlich werden zwölf der 27 derzeit benutzten Maschinen von der bestehenden in die neue Halle umgesiedelt.
In der Halle ist auch eine Spezialklimaanlage installiert worden. „Wir brauchen zu jeder Tages- und Jahreszeit eine konstante Temperatur“, erklärt Gradwohl. Das ist kein Wunder, schließlich müssen die Maschinenteile auf den Hundertstelmillimeter genau gefertigt sein, und selbst kleine Temperaturschwankungen können da zum Spielverderber werden.
Auf dem Weg zur Stromautarkie
Wenn der Aus- und Neubau im Herbst abgeschlossen ist, wird sich Schittl außerdem so gut wie selbst mit Strom versorgen können. Zu den bereits jetzt schon installierten 360 Kilowatt Photovoltaik kommen 400 auf dem Dach der neuen Halle und 400 weitere direkt angrenzend auf freier Fläche.
EU fördert
Der 8,5 Millionen Euro umfassende Ausbau wird zu 20 Prozent aus dem EU-Programm EFRE gefördert. Von diesem Förderanteil wiederum übernimmt 80 Prozent die EU und 20 Prozent das Land.
Schittl in aller Kürze
Die Firma Schittl erzeugt keine fertigen Maschinen, sondern liefert Einzelteile an alle großen Maschinenbauunternehmen in Österreich. Verwendung finden die Komponenten beispielsweise in der Zellstoffindustrie, der Tunnel-, der Motoren- oder der Medizintechnik. Der Exportanteil des 1995 in Rudersdorf gegründeten Unternehmens beträgt knapp 15 Prozent. Aktuell sind in Deutsch Kaltenbrunn 57 Personen – darunter sechs Lehrlinge – beschäftigt, nach erfolgtem Ausbau werden es über 60 sein.
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