Eigenvorsorge bei Blackout ausbaufähig

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Nach dem riesigen Stromausfall in Spanien und Portugal kursieren Spekulationen, es handele sich um einen Hackerangriff, aber auch ein Fehler beim Synchronisieren von Stromnetzen wird genannt. Viele fragen sich, ob das auch in Österreich passieren kann. Der Präsident des Oö. Zivilschutzverbandes, Michael Hammer, sagt, beim Blackout – und das sei ja auch die Schwierigkeit, gebe es nicht wirklich Wahrscheinlichkeiten, dass so etwas eintritt. Es gebe nur gewisse technische Sicherheiten: „Wenn man das österreichische Netz hernimmt, dann kann man sagen, die Anstrengungen, die da unternommen werden, auch von den Energieversorgern, um das Netz zu stabil zu halten, sind sehr gut. Auch die Interventionen, die tagtäglich getroffen werden, um das Netz stabil zu halten, also aus rein technischer Sicht und unter normalen Umständen dürfte ein Blackout nicht passieren.“

Was jedoch in jedem Fall sein könne, seien viele unvorhersehbare Dinge, sagt Hammer: „Das können Wetterereignisse sein, das können natürlich Cyber-Angriffe sein. Angriffe auf die kritische Infrastruktur, und es kann natürlich auch menschliches Versagen in der Leitstelle sein. Und das kann dann relativ schnell zu einer Kettenreaktion führen, und das ist ja in Spanien und Portugal eingetreten.“

Österreich sehr gut vorbereitet

In Österreich bereiten sich die Behörden sehr gut auf solche Szenarien vor, mit Krisenplänen, Katastrophenplänen, auch Übungen, sagt Hammer: „Wir haben als Zivilschutzverband die österreichische Bevölkerung gefragt und da ist festgestellt worden, dass das Vertrauen in die Krisensicherheit der staatlichen Institutionen grundsätzlich sehr gut ausgebaut ist, dass man glaubt, dass der Staat gut vorbereitet ist.“

Jeder Vorfall „ein Wachrüttler“

Zum Gefühl der Sicherheit gehöre aber auch die Gewissheit, möglichst gut selbst auf vorhersehbare, aber auch völlig überraschende Ereignisse vorbereitet zu sein. Prävention ist daher das Motto des Zivilschutzverbandes. Hammer sieht die „Eigenvorsorge und Bevorratung durch die Bevölkerung“ als zentrales Element. Man soll sich darauf vorbereiten, sieben Tage ohne fremde Hilfe auszukommen. Das Bewusstsein nehme zu, das merke man auch am eigenen Webshop, wo man Geräte wie Notfallradio oder Brennpasten-Kochstelle bestellen kann.

Nur ein Drittel selbst gut vorbereitet

Eine Umfrage des Zivilschutzverbandes zeigte allerdings auch, dass sich nur rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung gut bis sehr gut vorbereitet fühlt und der große Teil eher mittelmäßig bis wenig vorbereitet fühlt, sagt Hammer: „Wir sehen auch immer wieder, wenn ein kleines Ereignis, das kann ein Hochwasser oder es sind große Ereignisse oder ein Unwetter ist, dass die erste Aufgabe der Einsatzkräfte oftmals auch ist, die von der Außenwelt Abgeschnittenen mit Lebensmittel zu versorgen, weil einfach die Bevorratung und die Vorbereitung nicht da ist.“

Jeder Haushalt sollte sieben Tage überbrücken können

  • Lebensmittel- und Getränkevorrat für mindestens sieben Tage pro Person
  • Ersatzbeleuchtung: Kurbeltaschenlampe, Taschenlampe mit
    Ersatzbatterien, Petroleum-Starkleuchte, Kerzen mit Zünder,
    Feuerzeug (Achtung: Brandgefahr)
  • Ersatzkochgelegenheit: Zivilschutz-Notkochstelle
  • Notfallradio: Am besten ist ein Kurbelradio mit Dynamoantrieb
    (ORF kann bis zu 72 Stunden lang nach Stromausfall senden),
    Batterieradio mit Ersatzbatterien
  • Bargeld
  • Hygieneartikel: Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Shampoo, Toilettenpapier, Binden oder Tampons, Vollwaschmittel, Müllbeutel, Putzmittel
  • Alternative Heizmöglichkeit: Heizgeräte, die mit Petroleum oder
    Flaschengas betrieben werden, Kachelöfen, Kaminöfen, usw…
    Überprüfen Sie auch die Funktionstüchtigkeit Ihres Notkamins!
  • Stromaggregate gibt es auch für die Notstromversorgung von Haushalten, aufgrund der notwendigen baulichen Maßnahmen durch gesetzliche Vorgaben und der erforderlichen Treibstoffbevorratung (begrenzte Haltbarkeit und Brandschutz) sind sie nicht überall empfehlenswert

Original Quelle:

orf.at

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