Die Wien-Wahl ist geschlagen: Die SPÖ behauptet ihre Vormachtstellung in der Bundeshauptstadt, während die FPÖ mit 20,75 Prozent den zweiten Platz erreicht. Die ÖVP musste deutliche Verluste hinnehmen und zählt zu den größten Verlierern dieser Wahl. MeinBezirk berichtet über die wichtigsten Reaktionen aus dem Burgenland zum Wahlergebnis.
BURGENLAND. Die erste Hochrechnung zur am vergangenen Sonntag geschlagenen Wien-Wahl ließ ungewöhnlich lange auf sich warten. Sie erschien erst gegen 18.45 Uhr – am selben Tag, an dem die Zweite Republik ihr 80. Jubiläum und die SPÖ Wien acht Jahrzehnte an der Macht in der Bundeshauptstadt feierte.
Die SPÖ Wien konnte neuerlich ihren Platz eins verteidigen und geht mit 39,51 Prozent als klare Gewinnerin der Wien-Wahl hervor, trotz eines Minus von 2,12 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Wahl. Die FPÖ hingegen feiert ein starkes Comeback und landet auf dem zweiten Platz, wie MeinBezirk berichtet.
SPÖ Wien ist klare Nummer eins
SPÖ-Landesgeschäftsführer im Burgenland, Kevin Friedl, gratuliert der SPÖ Wien zum Wahlergebnis der Landtags- und Gemeinderatswahl. Dennoch betont er, das jüngst veröffentlichte Wahlergebnis sei auch ein Zeugnis dessen, dass die derzeitige Bundesregierung, welche insbesondere mit dem Abbau des „ÖVP-Schuldenerbes“ beschäftigt sei, keinen Rückenwind für die Sozialdemokratie bedeute.
„Mit dem heutigen Tag zeigt sich auch im Rückblick, wie stark die Sozialdemokratie als Landeshauptmannpartei mit Hans Peter Doskozil mit 46,38 Prozent am 19. Jänner 2025 abgeschnitten hat. Dieses Ergebnis unterstreicht die Stärke der SPÖ in den Bundesländern“, erklärt Friedl am Sonntag, kurz nach der ersten Hochrechnung. Trotz eines leichten Minus von knapp zwei Prozent bleibt die SPÖ Wien auch nach 80 Jahren weiterhin die Nummer eins in der Bundeshauptstadt.
ÖVP und FPÖ Wien: Größte Verluste und Zugewinne
Während die Freiheitlichen in Wien am vergangenen Sonntag ein Comeback in der Bundeshauptstadt und einen Zugewinn an Stimmen von 13,64 Prozentpunkten feiern konnten, geht die ÖVP in Wien als klarer Verlierer der Wahl hervor. Mit 9,71 Prozent schafft es die Partei bei der Wahl in Wien gerade einmal auf den fünften Platz, nach SPÖ, FPÖ, Grüne und Neos.
„Ein Minus bei einer Wahl ist niemals zufriedenstellend. Dennoch hat Karl Mahrer mit seinem Team bis zur letzten Minute um jede Stimme gekämpft und großen Einsatz gezeigt. Uns allen war bewusst, dass das Ergebnis der letzten Wahl nur schwer zu halten sein würde. Umso mehr gebührt all jenen großer Dank, die mit voller Überzeugung für unsere Werte eingetreten sind.“
Christoph Zarits, ÖVP Landesparteiobmann Burgenland

Alexander Petschnig, Landtagsabgeordneter der FPÖ Burgenland, zeigt sich erfreut über den Stimmenzuwachs der FPÖ bei der Wien-Wahl. Er betont, dass der Erfolg der Freiheitlichen kein Einzelfall sei: Bereits bei der Landtagswahl in der Steiermark sowie bei etwa der Nationalratswahl habe sich ein klarer Trend abgezeichnet – die FPÖ gewinnt österreichweit kontinuierlich an Stimmen. Dies sei zum einen auf die im Wahlprogramm der Freiheitlichen angesprochenen Themen zurückzuführen, und zum anderen auf das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in die Partei.
„Ein beeindruckendes Comeback für die Grünen“
Die Grünen knüpfen an ihr starkes Ergebnis von 2020 an und erreichen 14,2 Prozent. Laut Anja Haider-Wallner, Grüne Landessprecherin und Landeshauptmann-Stellvertreterin im Burgenland bedeutet dies nicht nur ein „beeindruckendes Comeback für die Grünen“, sondern auch ein Votum der Wählerinnen und Wähler für eine „mutige rot-grün Koalition für Wien“, wie etwa im Burgenland. Haider-Wallner gratuliert Judith Pühringer und den Wiener Grünen, denn mit diesem Ergebnis habe man vor wenigen Wochen nicht gerechnet.

„Die Frage ist nun: Hat Bürgermeister Michael Ludwig den Mut zu einer Koaltion mit neuen Lösungen für die Stadt, die die Grünen in diesem Wahlkampf angeboten haben? Eine Koalition für Klimaschutz, leistbares Wohnen und sozialen Zusammenhalt ist jedenfalls möglich. Nur Mut, Wien!”
Anja Haider-Wallner, Grüne Landessprecherin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Burgenland
Neos: „Bestätigung für ehrliche Politik“
Christoph Schneider, Landessprecher der Neos Burgenland, zeigt sich über das Ergebnis der Wiener Gemeinderatswahlen sehr erfreut. Mit einem Plus von rund zwei Prozentpunkten landet die Partei mit 9,8 Prozent auf dem vierten Platz, noch vor der Volkspartei. „Das Ergebnis ist eine Bestätigung für ehrliche Politik und ein Auftrag, weiter auf Reformen zu drängen – in Wien, in der Bundesregierung und auch im Burgenland“, so Schneider. Das Ergebnis bedeute für die Neos im Burgenland ordentlich Rückenwind für ihre Rolle als „konstruktive, treibende Kraft und kritische Kontrollpartei im Interesse der Bevölkerung“, ergänzt Schneider.
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