Auf der Suche nach einem Kinderbetreuungsplatz steht Eltern seit heuer ein elektronisches Kinderportal zur Verfügung – mehr dazu in Neue Vormerkplattform für Kinderbetreuung (10.1.2025). Nachfrage und tatsächliches Angebot werden hier gebündelt – die Fakten würden damit auf dem Tisch liegen so NEOS, die von 3.000 Kindern sprechen, die derzeit nur auf der Warteliste seien – mehr auch in Verzweifelte Eltern kontaktieren Beratungsstellen (8.4.2025).
NEOS fordern Bildungslandesrat zum Handeln auf
Ein Drittel der Grazer Kinder habe im Herbst keinen Betreuungsplatz, so NEOS-Klubobmann Niko Swatek: „Die Telefone bei der Kinderdrehscheibe laufen heiß. Mitarbeiterinnen sind überlastet. Verzweifelte Eltern wenden sich an die Beratungsstellen.“ In Richtung des Bildungslandesrates Stefan Hermann (FPÖ) sagt Swatek: „Sie haben jetzt die Chance zu handeln und diese Krise auch zu beenden.“
FPÖ: „Zahl der Wartenden bereits reduziert“
In seiner Beantwortung sieht der Bildungslandesrat keine Kindergartenkrise. Die Zahl der Wartelistenplätze hätte sich inzwischen von 3.000 auf 1.800 reduziert und variiere täglich: „Das hat mehrere Gründe. Das liegt einerseits daran, dass jetzt noch viele Familien auf Wartelisten stehen, weil Überschreitungsansuchen für die Gruppengrößen in dieser Aufstellung noch nicht berücksichtigt sind. Weil weitere Gruppen, die gerade in Entstehung sind, noch nicht berücksichtigt sind.“
Detlev Eisel-Eiselsberg (ÖVP) ergänzt: „Seit vielen Monaten ignorieren vor allem auch die NEOS, dass längst in Aubauturbo gezündet wurde und eine Trendwende eingeleitet wurde.“
Angebot sei größer als Bedarf
Die Maßnahmen seines Vorgängers gegen den Personalmangel hätten gewirkt, so Hermann. Und das Betreuungsangebot werde laufend größer, 75 neue Gruppen für fast 1.400 Kinder würden im Herbst zur Verfügung stehen: „Bei Drei- bis Fünfjährigen, bei einer Bedarfdeckungsquote von 100,5 Prozent. Das bedeutet, es gibt mehr Kindergartenplätze in der Steiermark, als es Bedarf gibt.“
Swatek kontert: „Wenn ich in Hitzendorf oder in Graz wohne, ist es mir als Familie wirklich egal, ob in Mariazell ein Platz frei ist oder nicht.“
Opposition sieht noch Probleme
Die anderen Oppositionsparteien fordern ebenfalls Verbesserungen: „Wir haben immer noch – sowohl was die Leistbarkeit der Kindergärten anbelangt, als auch was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie anbelangt – ein großes Problem und sind stark hinten nach“, sagt die Grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl.
SPÖ-Bildungssprecherin Chiara Glawogger sagt: „Die Familien brauchen diese gute Versorgung nicht nur, sondern sie erwarten sie auch von uns. Aber auch die steirische Wirtschaft erwartet es, dass wir da Lösungen bringen.“
KPÖ Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler: „Was ich nicht möchte, ist, dass wir Kinder Bildungs- und Betreuungseinrichtungen schaffen, die 24/7 offen haben, damit die Eltern beide Vollzeit arbeiten gehen können. Weil dann können wir nicht mehr bilden, sondern wirklich nur noch betreuen.“
Wie viele Plätze tatsächlich zur Verfügung stehen, werde erst im Herbst feststehen.
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