In den frühen Morgenstunden des 16. Februar kam es an einem Gebäude in Langegg, das am Vortag für eine großangelegte Feuerwehrübung genutzt wurde, zu einem Brand.
LANGEGG. Am 15. Februar fand im ehemaligen Gasthaus Schmidt in Langegg eine Übung des Feuerwehrabschnittes Schrems statt, an der 16 Feuerwehren teilnahmen. Übungsannahme war ein fiktiver Brand. Um eine realitätsnahe Verrauchung in dem zum Abriss vorgesehenen Gebäude zu erzeugen, wurde in einer abgemauerten Selch, welche zum Bestand des Objekts gehörte, Feuer entfacht. Durch eine Öffnung im Rauchfang wurde der Rauch in den Innenraum geleitet.
Mehrere erfahrene und gut ausgebildete Feuerwehrmitglieder überwachten den Prozess und löschten das Feuer nach der Übung sorgfältig ab. Gegen 15:30 Uhr wurde die Übung beendet. Bis zum Abend erfolgten mehrere Kontrollen des Gebäudes, auch unter Zuhilfenahme einer Wärmebildkamera. In den Abendstunden wurde das Objekt ein letztes Mal begangen. Zu diesem Zeitpunkt konnte kein Brandgeschehen mehr festgestellt werden. Die Temperaturen im Gebäude und rund um die Brandstelle waren im normalen Bereich.
Von der Übung zum realen Einsatz
Gegen 04:00 Uhr erfolgte dann die Alarmierung zu einem Brand bei genau dem Gebäude, wo am Vortag die Übung stattfand. Elf Feuerwehren standen im Einsatz. Eine weitere Ausbreitung des Brandes auf einen angrenzenden Stadel konnte erfolgreich verhindert werden.
Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich aufgrund der schwer beschädigten Gebäudestruktur und vielen versteckten Glutnestern schwierig. Die niedrigen Temperaturen um -6 Grad Celsius erschwerten die Löscharbeiten. „Die gesamte Einsatzstelle glich einem Eislaufplatz. Immer wieder fror das Löschwasser in den Schläuchen ein“, so Bezirksfeuerwehrkommandant Harald Hofbauer.
Brandursache noch unklar
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es noch keine Erkenntnisse zur Brandursache. Bereits während der Löscharbeiten wurde Kontakt zur Polizei und dem zuständigen Brandursachenermittler aufgenommen. „Die Untersuchungen gehen in alle Richtungen. Wir unterstützen die Brandursachenermittlung mit Fotodokumentationen und Augenzeugenberichten. Auch für uns ist es wichtig, dass die Brandursache geklärt werden kann“, betont Hofbauer.

„Das Übungshaus wurde von unseren Einsatzkräften wie ein reales Brandobjekt behandelt. Die Nachkontrollen waren sorgfältig und wurden nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt. Wir verlassen eine Einsatz- oder Übungsstelle erst dann, wenn wir zu einhundert Prozent sicher sind, dass keine Gefahr mehr besteht“, so der Pressesprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Gmünd, Dominik Krenn.
Abriss verschoben
Der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen: „Das Gebäude wurde im letzten Jahr von der Stadtgemeinde Schrems angekauft und sollte abgerissen werden. Die Abbrucharbeiten hätten am Montag starten sollen. Aufgrund der Ermittlungen der Polizei wird sich dieser Termin etwas verschieben“, sagt Vizebürgermeister Michael Preissl (SPÖ), „wir sind froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind.“ Mit einem Ermittlungsergebnis wird voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche gerechnet.
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